Kristinas Traumwelten

Was ist eigentlich Moor?

23.05.2022

Was ist eigentlich Moor?

Was ist eigentlich Moor, welchen Unterschied machen Hochmoor und Niedermoor und was ist eigentlich Sumpf? Solche und andere Fragen versuche ich hier einmal zu klären.
Für den Laien ist Moor und Sumpf ja irgendwie gleich, ein feuchter Boden, mit Wasser durchtränkt, mal mehr mal weniger tief mit Pflanzen durchsetzt und totem Material bestückt (Pflanzenreste, Totholz und Tierkadaver toter Insekten und anderer kleineren und größeren Tiere). Morast und Dreck würde der ein oder andere wohl sagen.
So ganz falsch liegt man dabei nicht, nur ist das eben nur ein Bruchteil an dem was ein Moor ausmacht.
Das Hochmoor unterscheidet sich vom Niedermoor dadurch, dass es keine Verbindung zum Grundwasser gibt. Das Wasser was das Hochmoor speist gelangt alleine durch Regenwasser ins Moor. Nur das Niedermoor weißt noch eine Verbindung zum Grundwasser auf uns wird durch Regenwasser von oben und durch Grundwasser von unten gespeist.
Einen echten Sumpf gibt es in Deutschland so gar nicht, in Europa gibt es die letzten ursprünglichen Sumpflandschaften in Masuren (Polen). Intakte Auenlandschaften kann man als Sumpflandschaften bezeichnen, wenn die Flüsse zeitweise über die Ufer treten und es temporär zu Hochwasser und Überschwemmungen kommt und die Landschaft zeitweise unter Wasser steht. Sumpf ist also ein Übergang zwischen Flusslandschaft, Seen und Tümpeln mit Überschwemmungsgebiet temporärer Gewässer und niedermoorigen Wäldern.
Im Vergleich, in einem Hochmoor stehen niemals Bäume, sie können im extrem sauren Untergrund nicht existieren. Stehen in einem Moor Bäume ist es also immer Niedermoor oder Hochmoor das im Bestehen begriffen ist (die Bäume sterben also in den nächsten Jahren ab) also der Übergang vom Nieder- zum Hochmoor!
Wozu ist Moor eigentlich wichtig und nützlich? Das ist schnell erklärt. Hochmoore binden mehr CO2 als Wälder, das heißt, wenn der Torf im Boden belassen wird, schließt dieses Fundament das CO2 im Boden fest ein und gibt es niemals frei! Nur wenn man den Torf sticht lässt man die Gase an die Luft! Natürlicherweise haben wir eine sehr geringe Menge an CO2 in der Luft. Aber, das fatale daran ist, das CO2 nicht abgebaut werden kann, nur immer mehr wird. Durch Abgase, Verbrennung, ja, wie jeder von uns schon gehört hat, sogar durch Kühe, nämlich das was hinten raus kommt! Es wird nur gespeichert, in Pflanzen, totem Material, im Boden und wiederrum frei gegeben durch einen Kreislauf. Alleine der Torf kann es binden, sodass es unter dem Torf nicht an die Oberfläche kommt. Nur wenn man diesen sticht kommt das CO2 wiederrum in die Atmosphäre.
Zum Zweiten ist ein Moor extrem sauer, d.h. es können dort nur wenige Pflanzen wachsen, die an die extremen Bedingungen angepasst sind wie etwa der Sonnentau, Torfmoose oder die Moosbeere. Aber auch Wollgräser oder Binsen.
Auch die Tierwelt ist spezialisiert auf ihren sauren Lebensraum wie etwa der Hochmoorbläuling aber auch der Moorfrosch. Alles Arten die heute extrem selten und vom Aussterben bedroht sind.
Die Moore neben Hoch- und Niedermoor nennt man Zwischenmoor. Je nach Art gedeihen dort unterschiedliche Pflanzengesellschaften. In kalkreichen Niedermooren ist die Artenvielfalt besonders hoch. Dort wachsen u.a. auch verschiedene Orchideen, Enzianarten oder Seggenriede und Schilfröhricht.
Im Moor wachsen ganz besondere Pflanzen die mit den extremen Bedingungen in der sauren Umgebung zurechtkommen, die andere Pflanzen meiden. Der Sonnentau zum Beispiel ernährt sich überwiegend von Insekten, die an seinen Klebhaaren festkleben. Seine Wurzeln dienen nur zur Wasseraufnahme, zur Nährstoffaufnahme sind sie ungeeignet.

Weitere Infos zu Mooren unter :

https://www.bund-naturschutz.de/natur-und-landschaft/moore-in-bayern/lebensraum-moor






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